Anzu wyliei

Anzu wyliei

Flagge Amerika

Das Huhn aus der Hölle

Anzu wyliei ist ein seltsames, vogelähnliches Wesen.

Er hat einen außergewöhnlich hohen und dünnen knöchernen Kamm auf seinem Schädel.

Dieser Dino besitzt einen riesigen Schnabel mit scharfen Kanten ohne Zähne. Die Anatomie des Kiefergelenkes ist ebenso außergewöhnlich. Der Unterkiefer kann in einer gleitenden Bewegung nach vorn und hinten verschoben werden, wohl um damit die Nahrung zu “zerschneiden”. 

Zudem hatte Anzu Federn an seinen Oberarmen.

Wegen seines Aussehens und des Fundortes namens "Hell Creek Formation" erhielt er den Spitznamen Chicken from Hell "das Huhn aus der Hölle".

SteckbriefAnzu
Epochespäte Kreidezeit, vor etwa 69 Millionen Jahren
OrdnungEchsenbeckensaurier (Saurischia)
UnterordnungTheropoda
FamilieCaenagnathidae
GruppeCaenagnathinae
GattungAnzu
ArtAnzu wyliei
Höhe1,5 Meter
Länge3 bis 3,5 Meter
Gewicht200 kg bis 300 kg
FundorteNord Dakota und Süd Dakota

Größe

Er war bis zu 3,5 Meter lang und seine Hüfthöhe betrug 1,50 Meter. Sein Gewicht wird auf 200 bis 300 kg geschätzt.

Er ähnelte einem großen flugunfähigen Vogel mit Federn am Schwanz und an den Armen. Hals und Hinterbeine waren lang und schlank und sehen einem Vogel-Strauß nicht unähnlich. Die vorderen Gliedmaßen waren allerdings mit großen scharfen Krallen bestückt.

Zudem hatte Anzu einen langen Schwanz wie eine Eidechse, der die Ähnlichkeit zu einem Strauß wieder zunichte macht.

Verhalten

Wissenschaftler nehmen an, dass Anzu in der Lage war, sehr schnell zu laufen.

Er war nicht auf eine spezielle ökologische Nische spezialisiert. Die Anatomie seines Kiefers deutet darauf hin, dass er eine Vielzahl von unterschiedlichen Nahrungsmitteln zu sich nehmen konnte. Man vermutet, dass er sowohl Pflanzen als auch kleine Tiere fraß und evtl. sogar in der Lage war, Eier zu öffnen und zu verspeisen.

Anzu ist nicht mit den Vögeln verwandt, aber seine vogelähnlichen Merkmale legen nahe, dass er viele vogelähnliche Verhaltensweisen zeigte. Der große Kamm auf seinem Kopf aus extrem dünnem Knochen wurde wohl nur zur Zurschaustellung verwendet. Ähnlich wie der in Australien lebende Kasuar, der mit seinem Kamm Partner anlockt.

Die Anzu-Knochen sind der erste detaillierte Nachweis, dass Oviraptorosaurier auch in Nordamerika lebten.

Er gehört zu einer Gruppe von Dinosauriern, die als Oviraptorosauria bekannt ist. Die meisten Beweise für ihre Existenz stammen aus Fossilien, die in Zentral- und Ostasien entdeckt wurden.

Von der Größe eines Kleinwagens hatte der Dinosaurier auch Klauen und Federn an den Oberarmen.

Den Wissenschaftlern war früh klar, dass die gefundenen Knochen zu einem fleischfressenden Dinosaurier gehörten.

Denn die Knochen von fleischfressenden Dinosauriern sind hohl, und die gefundenen Knochen waren hohl.

Entdeckung von Anzu wyilei

Der Dino wurde anhand von Einzelteilen aus drei Skeletten, die in Nord- und Süd-Dakota gesammelt wurden, zusammengesetzt und identifiziert.

Zusammen ergeben sie ein fast vollständiges Skelett, das gute Rückschlüsse auf sein Aussehen zulässt.

Ca. 80% des Skeletts konnten so rekonstruiert werden.

Zwei Teilskelette wurden von privaten Sammlern gefunden und später vom Carnegie Museum of Natural History in Pittsburgh erworben;

Mike Triebold

Familie Nuss

Das dritte Teilskelett wurde von Tyler Lyson und seinem Team vom Smithsonian's National Museum of Natural History, in North Dakota freigelegt.

Lyson war auch einer von vier Wissenschaftlern, die gemeinsam die Bestimmung der Gattung Anzu vornahmen.

Zu dem Quartett gehörten zudem Hans-Dieter Sues, Kurator für Wirbeltierpaläontologie in der Abteilung für Paläobiologie am National Museum of Natural History, Hauptautor Matthew Lamanna, Assistenzkurator für Wirbeltierpaläontologie am Carnegie Museum of Natural History, und Emma Schachner, Postdoktorandin an der University of Utah in Salt Lake City.

Matthew Lamanna, der sich den Namen der Art ausgedacht hat, wollte ursprünglich eine lateinische oder griechische Version von "Huhn aus der Hölle" verwenden.

Dieser Begriff ließ sich jedoch nicht gut übersetzen, sodass er den Namen Anzu wählte. Ein vogelähnlicher Dämon aus der sumerischen Mythologie. Dieser Begriff kann grob mit “himmlischer Adler" übersetzt werden.

Alle drei Anzu-Skelette sind heute im Carnegie Museum of Natural History in Pittsburgh untergebracht.


Bildquellen: Fred Wierum, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

Schädel: Kabacchi, CC BY 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0, via Wikimedia Commons

Skelett: Tadek Kurpaski from Pittsburgh,PA, USA, CC BY 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0, via Wikimedia Commons

Hand: James St. John, CC BY 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0, via Wikimedia Commons

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