Afrovenator
Afrovenator abakensis – der Afrikanische Jäger
Afrovenator war ein effizientes, zweibeiniges Raubtier. Mit einer Länge von 9 Metern und einer Höhe von 3,5 Metern war er ein gefährlicher Jäger, der pflanzenfressende Dinosaurier wie Jobaria, dessen Fossilien in den gleichen Gesteinsformationen gefunden wurden, verfolgte und verschlang.
Er besaß einen grazilen Körperbau mit langen, schlanken Beinen und einem langen, ausgleichenden Schwanz.
Seine ca 5 cm langen gezackten Zähne waren hervorragend geeignet, tief in das Fleisch seiner Opfer zu schneiden und aus dem Körper zu reißen.
Er besaß lange Sichelklauen an drei Fingern, mit denen er seine Beute greifen und wahrscheinlich auch aufschlitzen konnte.
Bis heute ist Afrovenator das vollständigste Raubsaurier Fossil aus der Kreidezeit, das je in Afrika gefunden wurde.
Der Bauplan seines Körpers legt nahe, dass er ein Cousin von Allosaurus, einem 150 Millionen Jahre alten Dinosaurier aus Nordamerika war.
Er war jedoch wahrscheinlich leichter und leichtfüßiger als Allosaurus, worauf seine längeren und schlankeren Knochen hinweisen.
Entdeckt wurden die fossilen Überreste von Afrovenator im Jahre 1993 von dem Paläontologen Paul Sereno und seinem Team in Nordafrika in der Republik Niger.
Der Name Afrovenator abakensis bedeutet so viel wie der Jäger aus Avatar, Afrika. Die Artenbezeichnung abakensis erhielt der Dinosaurier aufgrund der Fundstelle seines Skeletts in der Sahara Region Agadez. Denn Abaka ist der Touareg Name für diese Region im Niger.
Das von Sereno gefundene Skelett war vollständiger als alle zuvor entdeckten afrikanischen Fleischfresser aus der Kreidezeit.
Steckbrief | Afrovenator |
---|---|
Epoche | Mitteljura bis ? Oberjura 168 bis ? 157 Mio. Jahre |
Ordnung | Echsenbeckensaurier (Saurischia) |
Unterordnung | Theropoda |
Familie | Megalosauridae |
Gruppe | |
Gattung | Afrovenator |
Art | Afrovenator abakensis |
Höhe | 3,5 Meter |
Länge | 7 bis 9 Meter |
Gewicht | 1 Tonne |
Fundorte | Tiouraren Formation, Agadez, Niger |
Was hat Afrovenator abakensis gefressen?
Das Gebiet, in dem Afrovenator lebte, war üppig bewaldet mit in der Nähe gelegener Seen und Flüsse.
Wie schon oben erwähnt, wurde in der gleichen Formation, in der Afrovenator gefunden wurde, ein großer Sauropode namens Jobaria tiguidensis gefunden.
Wissenschaftler vermuten, dass Afrovenator diesen Sauropoden jagte. Da Jobaria tiguidensis 18 bis 21 m lang wurde, ist davon auszugehen, dass er insbesondere die kleineren Jungtiere ins Visier nahm, denn für ein Raubtier von der Größe von Afrovenator wären die kleineren Exemplare leichter zu handhaben gewesen. Wissenschaftliche Beweise für diese These gibt es allerdings bisher nicht.
Wegen seiner Ähnlichkeit zu Allosaurus wird gemutmaßt, dass Afrovenator in Rudeln gelebt hat und sogar erwachsene Exemplare von Jobaria gejagt hat.
Klassifizierungsprobleme
Aktuell wird Afrovenator der Familie der Megalosauridae zugeordnet.
Paul Sereno der 1994 Afrovenator erstmalig beschrieb, ordnete ihn den Torvosauroidea zu. Sereno kam zu dieser Annahme, da die Gesteinsschicht, aus der das Fossil geborgen wurde, der frühen Kreidezeit zugeordnet war. Mittlerweile wurden die Gesteinsschichten neu datiert und dem mittleren Jura zugeordnet.
Eine weitere, von Rauhut erstellte Studie aus dem Jahre 2003 sieht Afrovenator nicht als Mitglied der Megalosauroidea sondern als engen Verwandten von Allosaurus.
Die offizielle Zugehörigkeit ist aber aktuell die zur Familie der Megalosauridae.
Bildquellen: PaleoGeekSquared, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons
Skelett:Kabacchi, CC BY 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0, via Wikimedia Commons
Skelton: Jaime Headden (User:Qilong), CC BY 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by/3.0, via Wikimedia Commons
Größenvergleich: PaleoGeekSquared, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons