Stygimoloch
Stygimoloch spinifer
Stygimoloch ist einer der jüngeren Neuzugänge in der Diaspora der Paläontologie. Diese ortsansässigen Dinosaurier haben nicht nur eine kuriose Namenswurzel, sondern waren auch in ihrer geringen Größe im Verhältnis zur Zeit, in der sie lebten, beachtlich.
Im Jahr 1983 beschrieben der britische Paläontologe Peter M. Galton und der deutsche Paläontologe Hans-Dieter Sues Stygimoloch erstmals. Fossilien wurden in der Hell Creek Formation in Montana entdeckt, anschließend kamen Funde in Wyoming dazu.
Auch wenn weitere Forschungen im Gange sind, gibt es viele Theorien rund um diese Dinosaurier aus Nordamerika, die vor etwa 65 Millionen Jahren, in der späten Kreidezeit, lebten.
Steckbrief | Stygimoloch |
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Epoche | Oberkreide, vor 69,9 bis 66 Mio. Jahren |
Ordnung | Vogelbeckensaurier (Ornithischia) |
Unterordnung | Cerapoda |
Familie | Marginocephalia |
Gruppe | Pachycephalosauridae |
Gattung | Stygimoloch |
Art | Stygimoloch spinifer |
Höhe | 1,7 Meter |
Länge | 3 – 5 Meter |
Gewicht | 450 Kg |
Fundorte | USA, North Dakota, Wyoming und Montana |
Grundlegendes Erscheinungsbild ; Biologie
Stygimoloch ist ein Pflanzen- oder möglicherweise ein Allesfresser und gehört zur Gattung der Pachycephalosaurier. Er erhielt seinen Namen aufgrund des furchterregenden Aussehens seines gewölbten, stacheligen und dicken Schädels.
Die Bezeichnung Stygimoloch hat zwei Wortwurzeln. Das Erste, Stygi, stammt aus dem griechischen Mythos von Chiron, dem Fährmann des Flusses Styx. Der letzte Teil, Moloch, kommt von einem alten hebräischen Gott gleichen Namens.
Physische Eigenschaften
Stygimoloch war eine kleine bis mittelgroße Kreatur mit einer geschätzten durchschnittlichen Länge von etwa 3 – 5 Metern und einem Gewicht von 45 kg. Das macht ihn fast doppelt so groß wie einen erwachsenen Menschen. Aber im Gegensatz zu anderen aus der Familie der Pachycephalosauria war Stygimoloch kleiner und kürzer. Stygimoloch spinifer war ein bipedaler Dinosaurier aus der Ordnung der Vogelbeckensaurier (Ornithischia). Er besaß einen großen, kräftigen Beckenbereich und lange muskulöse Hinterläufe. Der Oberkörper war leichter mit einem kleinen und leichten Kopf. Seinen, durch verknöcherte Sehnen versteifter Schwanz, hielt er beim Laufen waagerecht und diente ihm so als Gegengewicht .
Dieser Körperbau ermöglichte diesem Dino schnelle und wendige Bewegungen. Ein Vorteil beim Jagen. Es ist möglich, dass er einen kräftigen Sprung- oder Hüpfgang hatte.
Das außergewöhnliche Merkmal von Stygimoloch war sein verdicktes Schädeldach. Dieses wurde aus dem zusammengewachsenen Stirn- und Scheitelbein gebildet. Diese Kuppe war deutlich aufgewölbt und spitz.
Hörner
Der Schädel war mit zahlreichen kleinen knöchernen Hörnern bedeckt.
Die beiden längsten waren an seinem Hinterkopf. Sie waren ca 10 cm lang und wiesen nach hinten.
Sie könnten der Verteidigung gegen Raubtiere gedient haben.
Die Funktion des gewölbten Schädeldachs und der Hörner wird unter Paläontologen diskutiert.
Die Annahme, dass diese Dinosaurier Rammduelle durchführten, wird von Wissenschaftlern für nicht sehr wahrscheinlich erachtet. Für diese innerartlichen Kämpfe ist die Schädelkuppel zu spitz und somit die Aufprallfläche zu gering.
Möglicherweise haben die Kontrahenten versucht, die Flanken des Gegners zu attackieren.
Ein weiterer Denkansatz geht davon aus, dass die Kuppel und die Hörner der Zurschaustellung dienten und bei der Partnerwahl und Identifizierung ein Rolle gespielt haben.
Schädel; Hörner bestimmen das Alter
Wissenschaftler haben Grund zu der Annahme, dass sich die Kuppel mit der Reife entwickelt und, dass juvenile Stygimoloche eine flachere Oberfläche an der Oberseite des Kopfes hatten. Allerdings waren die Hinterhörner beim jüngeren Stygimoloch stärker ausgeprägt als bei älteren.
Ernährung
Obwohl viele Forscher die Auffassung vertreten, dass sie Pflanzenfresser waren, gibt es einige, die diesen bizarren Dinosaurier für einen Allesfresser halten.
Seine Zähne waren klein und geriffelt. Somit waren sie nicht geeignet zähes und faseriges Pflanzenmaterial zu kauen. Aufgrund dieser Tatsache gehen Paläontologen davon aus, dass Stygimoloch eine Mischkost aus Samen, Blättern und Früchten zu sich nahm.
Die Vorderzähne waren klingenartig und gezackt und erinnern in ihrer Form an die Zähne von fleischfressenden Theropoden. Dieses führt zu der Vermutung, dass dieser Dino ebenso Fleisch zu sich genommen hat.
Stygimoloch könnte viele blühende Pflanzen gefressen haben und bei der Suche nach Gewächsen und anderer pflanzlicher Nahrung gerne aus Nestern gefallene Eier, kleine Beuteltiere und frühe Säugetiere verspeist haben. Schnecken und Insekten waren ebenfalls mögliche Bestandteile seiner regelmäßigen Ernährung.
Noch ist Stygimoloch wenig erforscht
Dieser epische Dinosaurier verdient es, weiter untersucht zu werden. Wie bereits erwähnt, sind zusätzliche Forschungen und Entdeckungen zu Stygimoloch notwendig, denn das meiste, was wir über ihn wissen, ist noch Theorie und bislang keine Tatsache.
Bildquellen: Jordan Mallon, CC BY-SA 2.5 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5, via Wikimedia Commons
Schädelrekonstruktion: Haplochromis, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons
Größenvergleich: Nobu Tamura email:[email protected] http://spinops.blogspot.com/, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons
Schädel (Lebka): Meridas (Vladimír Socha), CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons