Liliensternus liliensterni
Liliensternus liliensterni ist der spezifische Name und der Gattungsname, die sich von dem Nachnamen Hugo Rühle von Lilienstern ableiten. Der Mann gründete 1934 in seinem Schloss in Bedheim (Deutschland) ein paläontologisches Museum, in dem er auch die zuvor entdeckten Exemplare von Liliensternus ausstellte.
Liliensternus lebte vor fast 210 Millionen Jahren. Das zweibeinige Tier war mittelgroß und lebte auf dem Boden. Liliensternus gehört zur Ordnung der Theropoda und hatte vermutlich einen langen Schwanz, ähnlich dem von Dilophosaurus. Er ist einer der erstaunlichsten Dinosaurier der Welt.
Steckbrief | Liliensternus |
---|---|
Epoche | Obertrias (spätes Norium) 214 bis 208,5 Mio. Jahre |
Ordnung | Echsenbeckensaurier (Saurischia) |
Unterordnung | Theropoda |
Familie | Coelophysoidea |
Gruppe | |
Gattung | Liliensternus |
Art | Liliensternus liliensterni |
Höhe | 1,5 meter |
Länge | 5,15 Meter |
Gewicht | 127 Kg |
Fundorte | Deutschland (Thüringen) |
Länge
Liliensternus hatte eine Länge von etwa 5,15 Metern. Andere Forscher haben seine Länge auf 5,2 Meter geschätzt. Wenn man sich die Bilder des Dinosauriers ansieht, kann man seine enorme Länge erkennen. Sein Schienbein ist 409 Millimeter lang und etwas kürzer als der Oberschenkelknochen, der 440 Millimeter lang ist.
Gewicht
Während andere das Durchschnittsgewicht von Liliensternus auf 127 Kilogramm schätzen, vermuten andere, dass es höchstens 200 Kilogramm betrug.
Zweibeiner oder Vierbeiner
Die Art Liliensternus war ein aktiver Zweibeiner.
Fleischfresser oder Pflanzenfresser
Der deutsche Liliensternus wurde als das wildeste Raubtier seiner Zeit angesehen. Hugo Rühle von Lilienstern entdeckte, dass der Dinosaurier ein reiner Fleischfresser war. Liliensternus erbeutete Pflanzenfresser, darunter Plateosaurus, die in seiner Paläoumwelt lebten. Man geht davon aus, dass die zahlreichen Pflanzenfresser, Therapsiden und Reptilien in den Überschwemmungsgebieten während der Triaszeit den Speiseplan des Dinosauriers schnell abdeckten. Den Forschungen zufolge setzte Lliliensternus seine Hiebzähne ein, um Prosauropoden außer Gefecht zu setzen. Außerdem war er schnell genug, um Vogelbeckensaurier (Ornithischia) zu fangen und sich von ihnen zu ernähren. Wissenschaftler klassifizieren die Dinosaurier aufgrund ihrer scharfen Zähne, Klauen und starken Kiefer.
Zeitliches Auftreten
Liliensternus liliensterni lebte vor etwa 201-228 Millionen Jahren, in der späten Trias, dem Norium. Das Norium deckt einen Zeitraum von 19,5 Millionen Jahren ab. Während dieser geologischen Periode durchstreifte die Dinosauriergattung das heutige Deutschland und ernährte sich von anderen Dinosauriern wie Plateosaurus. Graf Hugo Rühle von Lilienstern entdeckte seine fossilen Überreste in den Jahren 1932/1933 in einer Mergelsteinschicht, die in der späten Trias abgelagert wurden.
Wo Liliensternus gefunden wurde
Die fossilen Überreste von Liliensternus wurden in Deutschland bei Großer Gleichberg in der Trossingen Formation entdeckt. Seine Fossilien wurden zusammen mit denen von Ruehleia, einem sauropodomorphen Dinosaurier, gefunden. Graf Hugo Rühle von Lilienstern fand die Überreste in kalkreichem Schlammstein (Mergelstein), der in der norischen Phase abgelagert wurde. Hugo machte die Entdeckung während des Winters 1932/1933. Schon im Jahr 1834 fanden Forscher den linken Mittelfußknochen von Liliensternus im Sandstein der Trossingen-Formation in Deutschland. Meyer beschrieb den Mittelfußknochen ursprünglich als Hand- oder Fußelement, während Friedrich von Huene ihn als Schambeinfragment von Plateosaurus bezeichnete. Moser (2003) identifizierte das Material als proximalen Mittelfußknochen von Liliensternus. Ein Liliensternus-Zahn stammt ebenfalls aus dem Norium und wurde 1913 in der Löwenstein-Formation gefunden. Die Überreste von Liliensternus wurden in das Schloss von Hugo Rühle von Lilienstern, in dem er ein paläontologisches Museum eröffnete, gebracht und blieben dort bis 1969. Später wurden sie an ihren heutigen Standort, das Naturkundemuseum Berlin, überführt.
Besondere Merkmale
Laut Paul könnte Liliensternus aufgrund seines Aussehens ein Zwischending zwischen Coelophysis und Dilophosaurus sein. Viele Rekonstruktionen zeigen Liliensternus mit einem Kamm, die einem Dilophosaurus ähnelt, obwohl sein Schädel nicht gut bekannt ist. Sein Ilium (Hüftknochen) ist ungewöhnlich kurz, wie der von Dilophosaurus. Außerdem hat die Gattung fünf Finger wie ihre Zeitgenossen, wobei der vierte und fünfte Finger kleiner sind als die anderen. Dieses Merkmal markiert die Übergangszeit zwischen den fünffingrigen Theropoden der späten Trias und den dreifingrigen Theropoden der Jurazeit.
Liliensternus lässt sich auch an seinen einzigartigen Merkmalen erkennen. Er hat Halswirbel mit einer breiten, runden Kante, die sich vom hinteren Ende der Diapophyse bis zum hinteren Ende des Wirbelzentrums erstreckt. Außerdem ist die Fossa infradiapophysea weniger ausgeprägt, und das Fehlen eines horizontalen Grats an der Basis der Halswirbel. Liliensternus liliensterni gehört zu den größten Theropoden Europas. Sie waren Raubsaurier, rasiermesserscharfe Zähne in ihren versteinerten Schädeln lassen ihre Gefährlichkeit erahnen. Diese Zähne und ihre kräftigen Füße ermöglichten es ihnen, größere Pflanzenfresser zu jagen und zu fressen.
Bildquellen: Titelbild: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird ArthurWeasley~commonswiki als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., CC BY-SA 3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/, via Wikimedia Commons
Größenvergleich: Slate Weasel, CC0, via Wikimedia Commons
Skelett: Ghedoghedo, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons
Zahn : Ghedoghedo, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons