Diplodocus

Diplodocus

„Doppelbalken“

Diplodocus war ein langhalsiger Riese. Er wurde bis zu 27 m lang. Sein Hals allein maß 8 Meter, sein peitschenförmiger Schwanz wurde bis zu 14 m lang. Nur sein Kopf war im Verhältnis zu seinem Körper mickrig. Er wurde gerade mal 60 cm lang.

Er besaß nach vorne gerichtete Zähne. Diese waren zapfenartig und an der Vorderseite seines Mauls gebündelt vorhanden.

SteckbriefDiplodocus
EpocheOberjura (Kimmeridgium bis Tithonium) 157,3 bis 145 Mio. Jahre
OrdnungEchsenbeckensaurier (Saurischia
UnterordnungSauropodomorpha
FamilieSauropoden (Sauropoda)
GruppeDiplodocidae
GattungDiplodocus
ArtD. longus, D. carnegii, D. hayi, D. hallorum
Höhe5 Meter
Länge27 Meter
Gewicht13 – 15 Tonnen
FundorteAlberta (Kanada), Utah und New Mexico (USA)

Im Jahr 2004 erschienen in der Zeitschrift “Organisms Diversity & Evolution”eine Studie, aus der hervorgeht, dass Diplodocus, wie andere Sauropoden auch, wahrscheinlich sehr schnell wuchs. Vermutlich nahm er sein Leben lang an Größe zu. Die Forscher gehen davon aus, dass er die Geschlechtsreife im Alter von 10 Jahren erreichte.

Arten

Derzeit sind 4 Arten von Diplodocus anerkannt:

  • D. longus 
  • D. carnegii, 
  • D. hayi
  • D. hallorum

Der nach dem Geschäftsmann und Philanthropen Andrew Carnegie benannte Diplodocus carnegii ist mit seinem langen, flexiblen Hals und Schwanz einer der längsten Dinosaurier, die je gefunden wurden.

Diplodocus Grössenvergleich
Größenvergleich Diplodocus Mensch

Anatomie

In bildlichen Darstellungen wird der Langhals-Dinosaurier oftmals mit hoch aufgerichteten Hals dargestellt. Man vermutete, dass er seine Nahrung vornehmlich aus Baumkronen bezog.

Diese schwanenähnliche Halshaltung wird von einigen Wissenschaftlern jedoch angezweifelt.

Zwei Forscher von der Northern Illinois University und der University of Oregon, J. Michael Parrish und Kent Stevens, untersuchten die Skelette von Diplodocus und Apatosaurus.

Sie erstellten Computermodelle der Halswirbelsäule von Diplodocus und untersuchten unterschiedliche Halsstellungen.

Sie stellten dabei fest, dass Diplodocus seinen Kopf kaum über das Niveau seines Rückens hätte heben können. Ebenfalls wäre eben eine S-förmige Halshaltung nicht möglich gewesen aufgrund der Anatomie seiner Halswirbelkörper. Sie kamen zu dem Schluss, dass Diplodocus bei entspannter Nackenhaltung seinen Kopf lediglich ein bis anderthalb Meter oberhalb des Bodens halten konnte.

Ein weiteres Problem, dass die Forscher zu bedenken geben, ist die Blutversorgung des Gehirns bei einer schwanenhalsförmigen Haltung des Kopfes. Das Herz hätte riesengroße Ausmaße haben müssen, um das Blut zum Gehirn zu pumpen, das sich in dieser Stellung mehr als zehn Meter über seinen Körper befunden hätte.

Allosaurus_vs_Diplodocus

Wenn Diplodocus seinen Hals die meiste Zeit über in einem 45° Winkel hielt, lässt sich daraus ableiten, dass er sich hauptsächlich von Farnen und anderer niedriger Vegetation ernährte. Diese Nahrung war höchstwahrscheinlich auch nahrhafter als die Baumkronen Vegetation (Kiefernnadeln) zu jener Zeit.

Diese Körperhaltung lässt nun vermuten, dass sein Massenschwerpunkt sehr weit hinten lag. Daraus lässt sich schließen, dass Diplodocus nicht sehr schnell laufen konnte. Allerdings hätte der hinten liegende Schwerpunkt es ihm ermöglicht, auf den Hinterbeinen zu stehen.

Somit konnte er aufgrund seiner schieren Größe ohne Schwierigkeiten die Spitze hoher Bäume erreichen, um Blätter abzuweiden.

Die Nasenöffnungen von Diplodocus saßen hoch oben auf seiner Stirn und nicht am Ende der Schnauze. Deswegen vermuteten einige Wissenschaftler, dass Diplodocus einen Rüssel gehabt haben könnte. In einer Studie aus dem Jahre 2006, veröffentlicht in der Zeitschrift „Geobios“, kam jedoch zu dem Schluss, dass  Diplodocus nicht über die erforderliche Gehirnanatomie verfügte.

Ernährung

Einer Studie aus dem Jahr 2013 zufolge hatte Diplodocus eine kurze Zahnersatzrate je Zahn von nur 35 Tagen. Diese Zahnersetzungsrate lässt vermuten, dass dieser Dino abrasive (abschleifende) Nahrung, wie z. B. mit Sand oder Kies bedeckte Pflanzen vom Boden gefressen hat oder Pflanzenteile aufnahm, die Kieselsäure enthielten.


Bildquellen : Fred Wierum, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

Debivort at en.wikipedia, CC BY-SA 3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/, via Wikimedia Commons

Jakub Hałun & Taxiarchos228, CC BY-SA 3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/, via Wikimedia Commons