Cryolophosaurus war ein 6 bis 7 Meter langer Theropode mit schlanken Proportionen.
Er ist einer der frühesten Fleischfresser, die bisher gefunden wurden. Mit schätzungsweise 465 Kilogramm Gewicht ist er derzeit der größte bekannten Theropoden aus dem frühen Jura. Man nimmt an, dass es sich bei dem gefundenen Exemplar um ein jugendliches Tier handelt. Erwachsene Tiere dieser Art könnten somit größer gewesen sein.
Wie alle Theropoden bewegte er sich zweibeinig (biped) fort. An seinen Vorderarmen besaß er drei, mit Krallen bewaffneten, Finger.
| Steckbrief | Cryolophosaurus |
|---|---|
| Epoche | Unterjura vor 199,3 bis 182,7 Mio. Jahren |
| Ordnung | Echsenbeckensaurier (Saurischia) |
| Unterordnung | Theropoda |
| Familie | Neotheropoda |
| Gruppe | |
| Gattung | Cryolophosaurus |
| Art | Cryolophosaurus ellioti |
| Höhe | 2 Meter |
| Länge | 6 - 7 Meter |
| Gewicht | 485 Kilogramm |
| Fundorte | Antarktis ; Hanson Formation |
Sein für einen Theropoden ungewöhnlicher Scheitelkamm bescherte ihm den Kosenamen „Elvisaurus“. Der bizarre Kamm erinnert in der Tat an die Locke von Elvis Presley.
Im Jahre 1986 wurden auf der James-Ross-Insel Überreste eines gepanzerten Dinos entdeckt, charakterisiert wurde er aber als Erstes im Jahre 2006 und erhielt die offizielle Bezeichnung Antarctopelta olivero.
Cryolophosaurus hingegen ist der erste Theropode, der in Antarktis gefunden und 1994 wissenschaftlich beschrieben und benannt wurde. Er wurde zwar nach Antarctopelta freigelegt, aber er wurde früher namentlich benannt.
Entdeckt und ausgegraben wurde er 1991 in einer Höhe von 4100m!, nur 640 km vom Südpol entfernt.
Die Ausgrabung wurde von William R. Hammer, Professor am Augustana College, und dem Geologen David Elliot von der Ohio State University, ausgeführt.
Sie untersuchten getrennte Aufschlüsse in der Nähe des Beardmore Glacier.
Diese Trennung der Untersuchung hatte einen praktischen Grund: die beiden Wissenschaftler konnten so die logistischen Kosten teilen.
Die beiden Forscher fanden die Fossilien im kieseligen Schluffstein der Hanson-Formation auf dem Mount Kirkpatrick. Sie ist eine von nur zwei ergiebigen, dinosaurierführenden Gesteinsformationen in der Antarktis, die bis heute bekannt sind. Die zweite ist die Snow Hill Island Formation.
Die Hanson-Formation wird ins Pliensbachium (vor 194-188,5 Mio.Jahren) des frühen Jura datiert.
Seit der Entdeckung der beiden oben genannten sind mittlerweile andere Arten gefunden worden.
Zum einen der langhalsige Glacialisaurus hammeri. Erstmals von Nathan Smith und Diego Pol im Jahr 2007 benannt.
Zum anderen der ca 1,5 Meter lange Trinisaura santamartaensis, der 2013 von Rodolfo Aníbal Coria und Kollegen mit einem Namen versehen wurde.
Der Fundort von Cryolophosaurus lag zu seinen Lebzeiten im Unterjura 1,000 km weiter nördlich. Er gehörte zum damaligen Superkontinent Gondwana. Das Weltklima war milder als in heutiger Zeit. Zudem lag der südliche Teil Gondwanas näher am Äquator.
Wohl aber gab es Monate mit Temperaturen nahe oder unter 0 Grad Celsius, was Wissenschaftler vermuten lässt, dass Cryolophosaurus ein Warmblüter war.
Sein Lebensraum war wahrscheinlich bewaldet und mit dichtem Pflanzenmaterial bewachsen. Paläontologen vermuten eine große Artenvielfalt.
Erdbeben und Vulkanausbrüche waren für die Lebewesen dieser Region nichts Besonderes, denn das Auseinanderbrechen des Gondwana-Kontinents führte zu vermehrter vulkanischer und tektonischer Aktivität.
Es ist möglich, dass dieser Fleischfresser Glacialisaurus, insbesondere junge und erkrankte Exemplare, gejagt hat.
Da aber bisher nur sehr wenige Dinosaurierarten aus der Antarktis bekannt sind, bleibt diese Vermutung nur eine Spekulation.
Wissenschaftler schließen nicht aus, dass Cryolophosaurus ellioti Kadaver toter Tiere geplündert hat.
• Cryolophosaurus ellioti ist der zweite Dinosaurier, der in der Antarktis gefunden wurde.
• ist er der am Höchsten gefundene Dinosaurier; er wurde in einer Höhe von 4100m entdeckt.
• sein Entdeckungsort ist nur 640 km vom Südpol entfernt.
• Sein Name leitet sich vom Wort „Gefroren“ ab.
• anders als bei sonstigen Theropoden verläuft sein Schädelkamm nicht parallel zu den Seiten des Schädels sondern zeigt gebogen nach vorne („Elvisaurus“).
Bildquellen: Titelbild: urzeittiere.net
Skull: By WehaveaTrex - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=100416434
Größenvergleich: Von Dibrangosaurus - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=64319311
