Compsognathus longipes

Compsognathus

Compy – „Der Zierliche Kiefer“

Compsognathus sieht aus wie ein typischer Vertreter der Theropoden. 

Er lief auf zwei Beinen, hatte relativ kurze Arme mit jeweils drei kräftigen Fingern und einen verhältnismäßig langen, aber dünnen Schädel.

Seine Zähne waren lang und scharf und bestens angepasst an seine Beute. Diese bestand aus Insekten, kleinen Wirbeltieren und Echsen. 

 Zudem hatte er ein äußerst langen Schwanz. Zwar fehlen bei den ausgegrabenen Exemplaren einige Schwanzwirbel, aber man vermutet, dass Compsognathus bis zu 60 Schwanzwirbel besaß. Das bedeutet, dass er den proportional längsten Schwanz aller Theropoden besaß.

Das herausragendste Merkmal von Compsognathus war allerdings seine Größe. Er war klein, sogar sehr klein. Compsognathus war gerade mal so groß wie eine Gans. Einige Jahrzehnte lang galt er als der kleinste Dinosaurier der Welt.

Zwei fast vollständige Skelette von ihm wurden in Deutschland und sowie in Frankreich geborgen. Das deutsche Fossil gehörte zu einem nur 80 cm langen Exemplar. Das Französische ist etwas größer und kommt auf eine Länge von 129 cm.

SteckbriefCompsognathus
EpocheOberjura vor 152,1 bis 147,7 Mio. Jahren
OrdnungEchsenbeckensaurier (Saurischia)
UnterordnungTheropoda
FamilieCoelurosauria
GruppeCompsognathidae
GattungCompsognathus
ArtCompsognathus longipes
Höhe0,4 Meter
Länge1,25 Meter
Gewicht0,26 bis 3,5 Kilogramm
FundorteDeutschland, Frankreich

Ernährung

Die Nahrung von Compsognathus ist mit Sicherheit bekannt. In den Fossilfunden konnten in den Bäuchen beider Skelette Überreste kleiner Echsen nachgewiesen werden.

Zunächst deutete man die kleinen Skelette als Embryos. Später hielt man die gefundenen Überreste für die einer Eidechse. Im Jahr 1994 schrieb der Forscher Ostrom die Eidechse der Gattung Bavarisaurus zu.

Aber auch diese Annahme ist heute widerlegt. Die letzte Mahlzeit von Compsognathus war eine Eidechsen namens Bharatagama rebbanensis.[Quelle]

Wie viele der leichten Theropoden aus der Trias und des Jura war Compsognathus  ein schneller und wendiger Dino. Diese Agilität war ihm sehr nützlich bei der Jagd auf seine Beutetiere und, aufgrund seiner Größe, überlebenswichtig bei der Flucht vor größeren Prädatoren.Sein ungewöhnlich langer Schwanz war ihm bei den rasanten Verfolgungsjagden sehr hilfreich, das Gleichgewicht zu halten.

2007 wurde die maximale Geschwindigkeit von Compsognathus auf ca. 64 Stundenkilometer geschätzt. Die Forscher William Sellers und Phillip Manning haben diese Geschwindigkeit anhand eines Computermodells der Muskeln und des Skelettes von Compsognathus errechnet.

Zum Vergleich: Usain Bolt kam auf eine Höchstgeschwindigkeit von 44,72 km/h.

Compy Größenvergleich
Compy Größenvergleich

Compsognathus schnappte seine Beute mit seinen dreifingrigen Händen

Er hatte Hände mit drei Fingern, die er geschickt einsetzen konnte, um seine Beute zu schnappen. Er besaß allerdings noch keinen opponierbaren Daumen.

Die Augen waren außergewöhnlich groß, darauf weisen die großen Augenhöhlen hin. Die Anlage der Augenhöhlen deuten auf ein binokulares Sehvermögen von Compsognathus hin. Dieses ermöglichte ihm einen räumlichen Tiefeneindruck seiner Umgebung zu bekommen und half ihm dabei, seine Beute zu erkennen und zu fixieren.

Zusammenfassung einiger der wichtigsten Fakten über Compsognathus:

  • Compsognathus wurde erstmals 1859 in Bayern, Deutschland, von Joseph Oberndorfer entdeckt
  • „Compsognathus“ bedeutet „zierlicher Kiefer“.
  • Compsognathus ist nicht eng mit Echsen verwandt, hatte aber ähnlich geformte Beckenknochen.
  • Er war ein Theropode.
  • Compsognathus wurde in den gleichen Gesteinsformationen gefunden wie Archaeopteryx. Frühe Wissenschaftler wie Thomas Henry Huxley kamen wegen der Ähnlichkeit der Skelette zu der Annahme, dass sich die Vögel aus den Dinosaurier entwickelten.
  • Er hatte evtl. kurze Borsten
  • Compsognathus war der größte Dinosaurier seines Lebensraumes, das eher von Flugsauriern und prähistorischen Fischen bevölkert war!
  • Compsognathus  war mit klassischer Reptilienhaut bedeckt. Seine Fossilien weisen keinerlei Abdrücke von primitiven Federn auf.
  • Jahrzehnte galt Compsognathus als der kleinste Dinosaurier. Inzwischen wurde er von Dinosauriern wie Microraptor und Parvicursor in dieser Rangliste abgelöst.
  • Bekannt unter seinem Spitznamen Compy

Bildquellen: Compsognathus longipes ©urzeittiere.net

Skelett: Zach Tirrell from Plymouth, USA, CC BY-SA 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0, via Wikimedia Commons

Größenvergleich: No machine-readable author provided. Dinoguy2 assumed (based on copyright claims)., CC BY 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by/3.0, via Wikimedia Commons

Abguss Fossil: Photograph by User:Ballista. Image edited in Adobe PhotoShop CS2 by User:Firsfron, CC BY-SA 3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/, via Wikimedia Commons